Nachdem ich Aconitas Farbtestreihe zu Tonerden gesehen hatte, kam mir die Idee, das Seifensieden mit meiner Liebe zu antiker griechischer Keramik zu verbinden. Ich wollte eine Seife machen, die farblich aussieht, wie eine athenische Vase aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Die sehen etwa so aus: Innenbild einer Trinkschale
Ein kleiner Exkurs, wie die Farbe entsteht, für diejenigen, die es interessiert: Die Farbe wird nur durch den Ton ("rot", eigentlich eher orange) und dünnen, aufgemalten Tonschlicker (schwarz) gebildet und entsteht beim Brennvorgang. Der athenische Ton ist stark eisenhaltig, dadurch kommt das kräftige Rotorange. Im Ofen gibt es ein verschließbares Loch, durch das Luft zugeführt werden kann oder eben nicht. Durch den Sauerstoff oxidiert das Eisen, der Ton wird rot. Dann verschließt man das Loch und durch den fehlenden Sauerstoff wird alles schwarz (der dünne Tonschlicker verbäckt und bleibt dann schwarz). Durch wiederholte Luftzufuhr wird der Tongrund, also die Figuren ohne Schlicker, wieder rot.
Da rote Tonerde auch durch das Eisenoxid rot ist, kam mir die Idee zu der Seife. Schade, dass ich nur durch Swirls den Eindruck von Figuren erwecken kann, aber die Seife ist trotzdem so geworden, wie ich sie mir vorgestellt habe. Im Sonnenlicht ist das Schwarz leider nur ein Grau, aber das ist okay. (Ich kann Seife leider noch nicht so gut aufhübschen, deshalb die Krümel.)
Ich wollte gern eine Seife mit höherem Olivenölanteil (bzw. Ölsäureanteil) machen, daher sind drin: 40% griechisches Olivenöl, 20% Distelöl h.o., Kokosöl 20%, 10% Kakaobutter, 10% Rizinusöl, LU 9-10%, etwas Zucker und Salz in die Lauge. Ich habe das Olivenöl mit Distelöl aufgefüllt, weil ich die Farbe der Tonerde nicht verfälschen wollte. Der Rest war das, was ich noch da hatte bzw. im Supermarkt kaufen konnte, weil es eine spontane Aktion war (wollte eigentlich an dem Tag eine andere Seife sieden, hatte aber nicht alles da...). Das Schwarz ist Pflanzenkohle. Beduftet ist sie mit nix, weil ich erstens ausprobieren wollte, wie Seife ohne Duft riecht, und ich zweitens nur wenige Duftöle habe, die alle nicht in Frage kamen.
Ich freue mich auf eure Meinungen
Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
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Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Also da hattest Du natürlich eine sehr ambitionierte Vorlage!
Sehr spannend, was Du über den Brennvorgang schreibst. Das ist so eine Geschichte, die mir mal wieder vor Augen führt, welche langen Wege Generationen vor uns gegangen sind, damit wir heute (im übertragenen Sinn) einfach auf "den Knopf drücken" können.
Wie mühsam das war, aber wie lehrreich auch.
Seifen mit Hintergrund liebt man besonders.
Sehr spannend, was Du über den Brennvorgang schreibst. Das ist so eine Geschichte, die mir mal wieder vor Augen führt, welche langen Wege Generationen vor uns gegangen sind, damit wir heute (im übertragenen Sinn) einfach auf "den Knopf drücken" können.
Wie mühsam das war, aber wie lehrreich auch.
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- yogablümchen
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Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Meine Mama hat auch einen Brennofen und macht schöne Keramik. Daher bin ich etwas mit der Herstellung vertraut.
Deine Seife, die Beschreibung dazu und das Ergebnis sind ein voller Erfolg.
Gefällt mir sehr.
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Liebe Grüße vom yogablümchen
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Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Ich finde die beiden Farben zusammen sehr hübsch, ganz klasse geworden
Es grüßt Birgit
viewtopic.php?f=94&t=11&p=1110086#p1110086
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Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Was ich da sehe gefällt mir.
Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Es ist interessant wie früher die Farben entstanden sind und du es so naturgetreu wie möglich umgesetzt hast. Ich finde die Seife toll.
- knuffelzacht
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Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Ich habe mir dad Bild der Schale angeschaut und dann deine seife.
Mal ganz davon abgesehen, daß ich diese Farbkombi sehr mag, hast du den Farbton genau getroffen.
Tolle seife!!
Mal ganz davon abgesehen, daß ich diese Farbkombi sehr mag, hast du den Farbton genau getroffen.
Tolle seife!!
Immer schön dran denken: ältere Frauen sind coole Mädchen, die nur schon lange Leben.
Azzurro puts an Tagen wie diesen the lime in the coconut.
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Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Sehr gelungen - auch wenn mit Seife keine zarten Schlickermalereien möglich sind, versprüht deine ein ganz eindeutiges antikes Flair!
Liebe Grüße,
Anna
Anna
- Aconita
- Admin
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Re: Seife und Keramik - eine Liebesgeschichte
Ich finde dir ist die Farbgebung und der Swirl super gelungen!
Hast du schon mal selbst mit der Technik gearbeitet? Dass beides möglich ist, wusste ich bisher nicht. Wenn bei uns im Kurs Schwarzbrand gemacht wurde, dann als 2. Brand in einer Metalltonne mit nassem Sägemehl, also recht aufwändig. Aber es ist auch schon lange her und die heutigen Öfen sind mit Sicherheit besser.
Hast du schon mal selbst mit der Technik gearbeitet? Dass beides möglich ist, wusste ich bisher nicht. Wenn bei uns im Kurs Schwarzbrand gemacht wurde, dann als 2. Brand in einer Metalltonne mit nassem Sägemehl, also recht aufwändig. Aber es ist auch schon lange her und die heutigen Öfen sind mit Sicherheit besser.
Da muss ich dir widersprechen. Schau mal hier.
Aconita
Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.
Albert Einstein
Seife sieden, Putz- und Waschseife sieden
Kein Essig auf Laugenspritzer! Färben der Seife, Konservierungsstoffe
Meine Seifen Pflegeschätzchen
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