In unserem Rhön-Urlaub haben wir einen wunderbaren Tag im Wildpark Gersfeld verbracht. Dort habe ich fleißig Erinnerungsstücke gesammelt: Haare und Federn von dort lebenden Tieren! Und daraus habe ich natürlich Seife gemacht. Ursprünglich wollte ich verschiedene Seifen machen, zu jedem Tier eine eigene Mini-Charge, aber angesichts der zu Hause abgewogenen Menge... sagen wir: Haare und Federn wiegen doch weniger, als man so denkt... Insgesamt 2g tierisches Material sind in die 1. Seife (900g GFM) gewandert, die aus Kokos, Distel, Olive, rhöner Rapsöl, Rizinus und Bienenwachs besteht. Gesammelt hatte ich:
Muflon (vom Zaun)
Wildschwein (vom Zaun)
Steinbock (direkt vom Tier! Im Gegensatz zu den Gemsen im selben Gehege sehr zahm und streicheltolerant, konnte etwas lockere Wolle "abstreicheln")
Damwild (flauschige Flocken vom Boden mit Grannenhaaren drin - die Flocken werden noch eine Rolle spielen)
Uhu
Schnee-Eule
Heidschnucke (schwarzes Haar vom Kopf, am Zaun gesammelt)
So. Dann habe ich also schön heiße Lauge gemacht und die eingeweichten Haare reingeschmissen, ohne die weißen Flocken vom Damwild genauer zu untersuchen (ich WOLLTE sie unters Mikroskop legen, weil ich einen Verdacht hatte, ist aber in der Begeisterung flach gefallen).
Naja. Braune Brühe auf der weniger wohlrichenden Seite des Duftspektrums.
Und dann löste sich das Zeug nicht auf. Auf jeden Fall nicht vollständig. Faserige Pampe schwamm oben auf. Irgendwann war ich es leid und hab die Brühe durch ein Sieb gegossen. Nur mit viel schaben mit dem Löffel floß die Flüssigkeit vernünftig ab, der faserige Rest war graubraun und ließ sich ausdrücken. Ich dachte, das sei möglicherweise nicht aufgelöstes Haar, zu viel Haar für die Lauge (klarer Fall von Denkblockade... wäre es tatsächlich zu viel Haar gewesen, bezweifle ich, dass die Brühe hätte die Öle verseifen können... ) Nun - ich habe den Rest verwahrt.
Etwa ein Drittel des Seifenleims habe ich mit Kohle schwarz gefärbt um einen in-the-pot-swirl zu machen. Ich schwöre dass der Leim schwarz war!
Das Ergebnis entspricht zwar nicht meinen Vorstellungen, kann aber auch nicht als misslungen gewertet werden.
Am nächsten Tag habe ich mir den Rest vorgenommen. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder war das nicht aufgelöstes Haar oder es waren Pflanzenfasern. Ich hab also wieder heiße Lauge angerührt, gleiches Rezept wie gestern, die Pampe reingeschmissen und als Test ein paar Haare von mir, die so lang sind, dass ich sie auf jeden Fall wiederfinden würde! Meine Haare waren in nullkommanix weg, also hab ich wieder durchs Sieb geschabt, ein flaumiger Bodensatz zeigte sich anschließend in der Lauge (kleingeriebene Zellulose, denke ich) und rin in das Öl. Diesmal habe ich mehr Kohle genommen, aber wohl weniger gerührt, im großen Gefäß sind die beiden Leime total ineinander geflossen, vom hellen Leim war praktisch nichts mehr zu sehen
Umso mehr Freude hatte ich beim Schneiden:
Ich hab dann ein paar Stempelversuche gemacht, davon ist aber nur einer was geworden. Die Seife ist einfach zu unruhig als dass ein eher filigraner Stempel darauf wirken könnte.
Was ich jetzt noch überlege: Wird igendjemand außer mir diese beiden Seifen mit den seltsamen Haaren und Fasern drin benutzen wollen?
Schätze aus dem Wildpark
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- Angiebas
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Re: Schätze aus dem Wildpark
Sind sehr schön geworden... Du musst ja nicht alles sagen was drinne ist , dann wird sie sicher auch von anderen benutzt...
Liebe Grüße Angela
Re: Schätze aus dem Wildpark
Danke für die netten Worte!
- Angiebas
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Re: Schätze aus dem Wildpark
Ich finde es sehr MUTIG, was du alles versenkt hast... Werden bestimmt super pflegende Seifen...
Liebe Grüße Angela
- roseaufdemberg
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Re: Schätze aus dem Wildpark
schöne Idee!
eine tolle Seife - die Einzelformen sind so hübsch!
und das Muster der Blockform ist sehr gelungen..alles in einem eine tolle Umsetzung!
eine tolle Seife - die Einzelformen sind so hübsch!
und das Muster der Blockform ist sehr gelungen..alles in einem eine tolle Umsetzung!
Re: Schätze aus dem Wildpark
Och, eigentlich nicht. Nachdem hier Leute massenhaft Seide und Schafswolle und Milch verseifen... wie alle Proteine bestehen auch Haare und Federn aus den gleichen 20 Aminosäuren. Im Prinzip könnte man auch Fingernägel und abgeraspelten Pferdehuf in der Lauge auflösen. Oder Büffelhorn. Und jetzt höre ich auf, sonst liest niemand mehr was ich schreibe....
Re: Schätze aus dem Wildpark
Auch wenn das Muster der Blockform echt nur Zufall war: Dankeschönroseaufdemberg hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. August 2018, 11:05schöne Idee!
eine tolle Seife - die Einzelformen sind so hübsch!
und das Muster der Blockform ist sehr gelungen..alles in einem eine tolle Umsetzung!
- Regina1
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Re: Schätze aus dem Wildpark
Wildpark passt super als Name.
Die Seifen und Formen ist besonders schön.
Die Seifen und Formen ist besonders schön.
Liebe Grüße Gerda
- roseaufdemberg
- Beiträge: 7379
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Re: Schätze aus dem Wildpark
das sagt man doch nicht laut das war doch voll so geplantChanni hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. August 2018, 12:45Auch wenn das Muster der Blockform echt nur Zufall war: Dankeschönroseaufdemberg hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. August 2018, 11:05schöne Idee!
eine tolle Seife - die Einzelformen sind so hübsch!
und das Muster der Blockform ist sehr gelungen..alles in einem eine tolle Umsetzung!
Re: Schätze aus dem Wildpark
Ich finde deine Seifen auch total schön. Und mein Gott wie gerne würde ich wissen wie sich verseifte Schnee-Eulen Federn anfühlen. Ich würde die Seifen auf jedenfall benutzen (aber ich bin auch schmerzlos und hatte beim Bürsten meiner Hunde Verseifungsgedanken ).
Noch eine Frage: Wo hast du die Chamäleonform her?
Noch eine Frage: Wo hast du die Chamäleonform her?