wie einige von euch vielleicht schon mitbekommen hatten, habe ich hier nachgefragt, ob schonmal jemand Rasierseife als Stick gemacht hat. Für alle, die nicht nachlesen wollen:
Ein Freund von mir ist ein großer Fan von Rasierseife. Er nutzt bevorzugt ein Messer, je nach Rasurort auch mal einen Hobel. Ganz, ganz selten mal einen Systemrasierer. Was aber immer gleich ist: Er nutzt Rasierseife. Wir hatten eine größere Diskussion zu dem Thema und er zeigte mir ein Foto von einem Rasierseifenstick. Seine Aussage: Die sind so viel praktischer, als Seife im Döschen. Also entstand die Idee, ob wir mit unseren Mitteln auch Rasierseife als Stick machen könnten. Das erste Problem, das sich auftat: Die originale Rasierseife als Stick hat nur eine kleine Kunststoffplatte zum Halten des Sticks. Es gibt keine Hülle (für Reisen völlig ungeeignet) und irgendwann bricht sie von der Platte. Wir googelten. Parallel hat mir die liebe Melanie (TausendSchoen) den Rat gegeben, es mit einer Deostickhülse zu probieren. Aconita und Andrea (hüttelputz) stimmten direkt mit ein. Ich googelte weiter und mein Freund war auch der Meinung, dass eine Deostickhülse perfekt wäre. Man könne die Seife wunderbar wieder reindrehen und sie hätte einen Deckel. Gerade wenn er wieder mit dem Wohnwagen unterwegs sein würde, wäre das perfekt. Gina hat daraufhin eingeworfen, dass sie noch leere Hülsen hätte und mir zuschicken würde, damit ich das in Ruhe testen kann.
Als dann gestern die Stickhülsen hier ankamen, hat mich nichts mehr gehalten. Als Rezept hatte ich Minis Haslinger rausgesucht. Diese Rasierseife habe ich für mich schon in größeren Mengen gesiedet und liebe sie heiß und innig. Nun ja. Vielleicht hätte ich bedenken können oder sollen, dass eine Minicharge mit diesem Rezept etwas semigut ist. Ich hab eine astreine Heißverseifung hingelegt, ganz ohne Absicht. So eine schöne Elefantenhaut hatte ich in meiner ganzen Siederkarriere nicht. Blöd nur, dass ich keinerlei Joghurt oder dergleichen im Haus hatte. Somit konnte ich den Seifenleim nicht gießfähig bekommen. Also hieß es spachteln. Ich hatte ja im Vorfeld abgewogen, wie viel Leim ca. in die Hülsen passen würden. Mit Spachteln, Klopfen und Pressen hab ich dann wirklich genau die Menge in die Hülse gekriegt, die ich abgewogen hatte. Ich war schon ein bisschen stolz auf mich
Der kleine Rest, der übrig blieb, wanderte in eine Dose mit Deckel.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle, die auf diesem Weg mitgegangen sind, die ihre Ideen haben einfließen lassen und die mich unterstützt haben
Nun darf die Seife ein paar Tage ausreifen (mach ich auch bei einer HP immer so) und dann wird sie dem Härtetest unterzogen. Nun aber genug gelabert. Hier ein paar Fotos und ein paar Details.
Innere Werte (50:50 Mischverseifung):
Stearinsäure
Myristinsäure
Kokosöl
Schweineschmalz
Erdnussöl
Beduftet ist sie mit Marrakesch von Behawe (darum auch dieser Name). Der Laugenunterschuss beträgt 4%.
Und deswegen bin ich auch so gerne hier.
Grüße
Dazu sind wir distanzmäßig zu weit auseinander. 