Seifenschieber - "Historische Seifen" --> Old Brown Windsor Soap
Verfasst: Freitag 26. Juli 2019, 19:06
Hier kommen nun meine Umsetzungsideen zu meiner Od Brown Windsor Soap ...
Wie bin ich überhaupt darauf gekommen, genau diese Seife zu sieden? Hm, die Entscheidung ist schnell gefallen, als ich meine Seifenbücher durchgesehen habe. Mich hat einfach die Duftmischung in einem Buch dazu gereizt.
Enthalten sind Zimtöl, Thymianöl, Cassiaöl, Petitgrain und Lavendelöl. (Seifenklassiker von Sandra Cramm „Braune Windsorseife“ England 1857)
Soweit mal mein Plan … bis ich weiter gestöbert habe und auf weitere Duftrezepte gestoßen bin ...
Dabei ist mir ein Duftrezept mit folgenden Inhaltsstoffen über den Weg gelaufen … aus meinem Handbuch der gesamten Parfümerie und Kosmetik von Dr. Fred Winter aus dem Jahr 1942
Cassiaöl, Perubalsam, Moschuslösung, Thymianöl, Rosmarinöl, Nelkenöl, Benzoetinktur.
Ja, und dann bin ich noch über dieses Beduftungsrezept im www gestolpert, aus einem Buch von R.S Cristiani, Treatise on Soap and Candles aus dem Jahr 1881 …
8 oz Lavendel, 4 oz Bergamotte, 2 oz Kümmel, 2 oz Cassia, 1 oz Nelke, 1 oz Pettitgrain
Die Entscheidung fiel mir nicht allzu schwer, ich habe das Beduftungsrezept von R.S. Cristiani für meine Old Brown Windsor Soap ausprobiert, vor allem weil ich gespannt darauf war, wie eine Seife duftet, die ÄÖ Kümmel enthält ... auch hier musste ich die Menge der eingesetzten ÄÖ noch anpassen.
24 ml Lavendel, 12 ml Bergamott, 6 ml Kümmel, 6 ml Cassia, 3 ml Nelke, 3 ml Petitgrain
Bei den Fetten hatte ich noch etwas gehadert. Einerseits wollte ich hier recht authentisch bleiben, andererseits wollte ich gerne tierische Fette vermeiden. Das eine schließt das andere allerdings aus, weil früher halt überwiegend mit tierischen Fetten, wie z.B. Rindertalg und Schweineschmalz gesiedet wurde.
Wobei ich recherchieren konnte, dass andere Fette wie z.B. Shea, Rizinusöl, Olivenöl, Erdnussöl, Kokosöl, Palmöl durchaus schon bekannt waren. Allerdings nicht so leicht verfügbar wie o.g. Rindertalg und Schweineschmalz und auch recht teuer im Vergleich zu den tierischen Fetten.
Basierend darauf, dass früher für Leimseifen Talg (Rind und Schwein) Olivenöl, Kokosöl, Palmfett und Rizinusöl genutzt wurde, hat mein Rezept dann so ausgesehen:
220 Gramm Rindertalg, 200 Gramm Schweinetalg(-schmalz), 250 Gramm Kokosöl, 250 Gramm Olivenöl, 80 Gramm Rizinusöl.
Aussehen/Farbe … na ja, da muss ich mich nicht lange entscheiden, eine Old Brown Windsor Soap ist braun.
Auch hier sagen mir die alten Bücher und Rezepte im www, dass ich entweder braune Tonerden, Kaffee oder auch Karamell dazu nutzen kann, die Seife braun zu färben. Ich wollte Kaffee zum Braunfärben nutzen und Gabi hat mir dann aber den entscheidenden Tipp gegeben ... lt. Gabi kann auch Zuckercouleur zum Einfärben genutzt werden ...
Die früheren Seifen hatten eine Überfettung von 0%. Da die Seife dann aber auch benutzt werden soll, habe ich mich aber für eine Überfettung von 5% entschieden.
Die Seife an sich wurde eher schlicht gehalten aber den Stempel konnte ich mir dann doch nicht verkneifen ...
Für die Verpackung habe ich Cellophan gewählt, das durchaus schon zu dieser Zeit erfunden wurde. Die netten Seifenablagen habe ich Zimtkatze zu verdanken und den Packpapierbeutel habe ich einfach mit einer Prägemaschine geprägt.
Ich möchte mich auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei den Mitsiederinnen zu diesem Schieber bedanken. Es hat mir/macht mir richtig Spaß mit Euch zu diesem Thema eine Seife gesiedet zu haben.
LG
Eva