Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Intensiver Gedankenaustausch zu einem Thema für alle mit Bildern

Moderator: Aconita

Waldhexe

Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Waldhexe »

Nautilus Löwen Ghost
Achtung jetzt kommt ein Roman, eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben…
Der Geist hat auch mich in seinen Bann gezogen.
Und der derzeitige Workshop hier hat es mir nicht einfacher gemacht. Also wieder mal etwas ausprobieren.
Das Rezept ist „Je länger je lieber“ von Schnackeline, Danke! Was man nicht glauben möchte, aber trotz des Bienenwachs geht es toll zum swirlen. Einfach in dem Olivenöl hatte ich noch Löwenzahnblütenblätter seit ca. 1 Monat eingelegt.
Dieses Mal klebte ich an die Messbecherl die Beschriftungen mit Hochwasser und Niedrigwasser, auch bei den Bechern nahm ich 2 verschiedene Farben, damit ich es wirklich nicht mehr verwechseln kann.
Beide SL verhielten sich sehr gut und blieben ewig lange flüssig, trotz starken Pürieren. Allerdings welcher SL welcher nun genau ist, kann ich schon wieder nicht sagen.
Die grössere Form schubste ich im Backofen an, nur eine viertel Stunde bei 60°C, dann kam sie schon. Aber die andere wollte nicht gelen, trotz einpacken in Handtüchern blieb sie bei ca. 30°C etwas mehr und weniger. Da merkte man einen Unterschied bei den jeweiligen SL. Der mit Niederwasser war dunkler und ca. 1°C wärmer.
Erst durch das Hobeln kam der Swirl dann zum Vorschein. Jedoch ist er für diese Technik doch fast zu fein.
Die gegelte Seife gefällt mir jetzt besser, von der Haptik und aber auch von den Farben her. Sie bekam irgendwie mehr „Tiefe“.
Das Wichtigste hätte ich nun beinahe vergessen: die Lauge. Ich übernahm es von Aconita und von Skyler, 1 NaOh: 1,2 H2O und 1: 2,4
Aber nun bin ich mir da nicht mehr sicher, ob ich es richtig gerechnet hatte. Ihr müsst mir helfen!
Stimmt das dann: einmal 12,5g NaOh mit 15 H2O und 12,5g mit 30 H2O?
Das wären ja auch die GFM nur 8% bzw. 16% !?
Das Verhältnis wäre das Gleiche wie bei Auntje Clara, jedoch bin ich zu übernächtigt und komme nicht drauf. Aber nur von den Prozentzahlen NaOH und H2O kann man doch nicht auf die GFM zurückrechnen – oder doch?

Bei meinem ersten Ghostswirl hatte ich nämlich 20% und 40% der GFM gerechnet und dieses Ergebnis kam mir deutlicher vor.
Bild

Dieses Bild zeigt die Seife nach 15 Stunden. Die Linke hatte nicht gegelt und die Rechte war etwas im Backofen. Beide waren aber zugedeckt (wegen den hellen Flecken)
Bild
Und so schauen sie nach dem Hobeln aus. Hier ist auch die Recht wieder die Gegelte.
Bild
Von dieser Seife habe ich die Hobelreste nun auch zum kneten auf die Seite getan, so schön weich…
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Gabi
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Gabi »

Waldhexe hat geschrieben:
Montag 22. Mai 2017, 15:27
Hallo Gabi, bei dieser Lorbeer - ich finde sie auch sehr gelungen! - hast du die 2. Lauge dann nur verdünnt, also das zusätzliche Wasser noch dazu geschüttet? Ist dir der SL dadurch nicht angedickt?
Ich denke mir , ob deine hübschen Lorbeerblätter Event. durch den andickenden Hochwasserleim so schön rund geworden sind.
Das auf dem aufgehübschten Foto, das Brüchige, könnte das Lufteinschluss, also Bläschen sein?
Ich vermute mal, dass es auch nur auf der Oberfläche ist, oder hast du gehobelt?
Hallo, Waldhexe, ich hatte keine zwei Laugen, ich habe die ganze Fettmischung mit einer 1,2:1 Lauge angerührt. Nach dem Teilen des SL habe ich in 1/3 des Leims so viel warmes Wasser gerührt, dass dort eine Laugen Konzentration von 2,6:1 vorlag. Das hat schon minimalst mehr angezogen als der SL ohne Wasserzugabe, aber, wie gesagt, bei diesem Rezept hieß das Problem nicht "Pudding", sondern "Suppe", um es mal kulinarisch zu umschreiben.

Und ja, ich habe gehobelt. An der obersten Schicht sah man nämlich überhaupt gar nichts, der Swirl wurde erst ein paar Milimeter tiefer sichtbar.

Dein Löwengeist ist auch wunderschön geworden, und ich kann das total gut nachvollziehen, dass man kirre wird, wenn sämtliche Becher Zeug enthalten, das gleich aussieht. Das ist mir bei der ersten, die ich mit 2 Laugen gemacht habe, auch so gegangen und ich hatte mir auch die Becher beschriftet, um sie nicht zu verwechseln :smilie_girl_004:
liebe Grüße, Gabi

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Gabi
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Gabi »

Ach, und Waldhexe: zunächst mal stimmt deine Arithmetik, dass 1,2 x 12,5 = 15 und 2,4 x 12,5 = 30. Wieviel Prozent Wasser das bezogen auf die GFM ist, kann ich aber nicht nachrechnen, weil, wenn ich keine Tomaten auf den Augen habe, keine GFM in deinem Beitrag angegeben ist :D
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Hope
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Hope »

So die Seife hält grad mal ein verlängeres Mittagsschläfle. Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, ob sie in diesen Workshop darf. Erstens habe ich für die Lauge 1:1 dest Wasser verwendet, aber dann Joghurt in den anderen halben SL gerührt und zweitens steht sie einfach auf dem Balkon und wird nicht im Backofen angeschubst. Die 2. Hälfte mit Schafsjoghurt ist bei mir aktuell noch die farblich hellere Portion, berechnet mit Lauge : Wasser 1:2,9 entsprechend etwa 36% Wasser auf die GFM. Pistazienkern-, Palm-, Palmkern- und Sonnenblumenöl h.o. sind die verwendeten Öle, deshalb nenne ich sie "PiPPaS" Geist :c041:
Mal schaun wie sie morgen ausschaut und tatsächlich blieb der wasserreduzierte SL sehr lange suppig.

Edit: ok Pippas Geist gehört wirklich nicht hierein. Ich habe die Form mit einem Glasboden abgedeckt, deshalb kletterte die Temperatur auf 59°C und der Joghurtsl wird orange, während der Rest im Becher hell blieb, schade aber wieder was gelernt. :red3:
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Gabi »

Och, ein Milch- oder Yoghurtgeist könnte aber schon eine gute Idee sein, wenn man das direkt in die Fette mixt - man hätte halt zusätzlich zum Geist noch die temperaturabhängig unterschiedliche Farbentwicklung der Milch, schätze ich.

Oder ein Honiggeist :mrgreen:
Wer von uns hat denn aktuell wohl das beste Verhältnis zu Klaus?

Wobei ich mich gerade etwas anderes frage... ich möchte einen Geist mit Pigmenten machen, in der Hoffnung, punktuell Craquellée zu erzeugen. Wenn man nun zwei verschiedene Pigmente mischen würde, z.B. rotes Eisenoxyd oder Ultramarinblau mit ein Bisschen Kohle... bestünde dann eine klitzekleine Chance, dass die sich beim craquellieren trennen?
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Aconita »

Gabi, wie soll das denn funktionieren? Fest und flüssig scheint die Gelphase trennen zu können, aber zwei feste Teilchen von einander zu sortieren geht bestimmt nicht. Du kannst es höchstens mit einem Pigment (fest) und einer löslichen Farbe (flüssig) probieren.
Titandioxid und Alkanna. Die beiden sehen zusammen und getrennt gut aus.
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Gabi »

Ich habe überhaupt keine Ahnung, ob oder wie es funktionieren könnte :D

Ich glaube, ich habe mir das so vorgestellt, dass manche Teilchen vielleicht mitschwimmen können und andere nicht, abhängig von Gewicht und Größe. Aber wahrscheinlicher ist, dass es, wie du sagst, nicht geht: ich habe es früher schon mal versucht, mit Goldmica und Eisenoxyd, da hat es nicht geklappt - Craquellée hab ich wohl bekommen, aber einheitliches.
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Hope
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Hope »

Gabi ich habe den Schafsjoghurt in den emulgierten Sl gerührt und so sieht es jetzt frisch geschnitten aus: wo ist denn der Geist hin?
Bild
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Gabi »

Ich seh deinen Geist: guck doch mal, wie das Orange vom Joghurt dunkler wird in den Grenzbereichen zum weißen Leim! Der Unterschied zwischen gegelt und ungegelt ist jetzt nicht spektakulär deutlich, aber doch klar erkennbar! Du sagtest ja, du hast die Flüssigkeit mit dem Joghurt aufgestockt, und Joghurt ist ja nicht nur Wasser - von daher wird die absolute Wasserdifferenz schon mal etwas geringer sein, als du dir ausgerechnet hast. Und dann meintest du, glaube ich, auch noch, dass du sie nicht warm gehalten hast. Das heißt, das einzige, woran sich der Joghurt Teil aufheizen konnte war der benachbarte wasserreduzierte (weiße)Teil. Und genau daneben hat sie auch offenbar gegelt. Der wasserreduzierte Teil gelt zwar mangels Wasser oft nicht, wird aber (bei ansonsten gleichen Leimen) viel heißer. Jetzt hattest du keine gleichen Leime, aber den Geistansatz kann man trotzdem sehen, und das, obwohl du eigentlich so gearbeitet hast, als wolltest du die Gelphase unterdrücken.
Die Geister entstehen aber genau aus dem Unterschied gegelt/ungegelt, so die Theorie :a050:
Kurz: in deiner Seife spukt es, obwohl du eigentlich als Ghostbuster unterwegs warst :c041:

Man könnte es auch so ausdrücken: der Ghostswirl ist der Versuch, Gelkerne zielgerichtet entstehen zu lassen und für den Swirl zu benutzen. Dabei macht man sich zunutze, dass eine Seife mit höherem Wasseranteil bei niedrigeren Temperaturen gelt als eine mit niedrigem Wassergehalt (allerdings wird die Niedrigwasserseife viel heißer, oft aber nicht heiß genug, um ihren Schmelzpunkt zu erreichen). Der partielle Gelkern ist quasi die Farbe des Ghostswirls, du richtest ihn nur aus und schaffst ihm möglichst optimale Bedingungen.

Und dann gibt es im Idealfall zusätzlich noch andere hitzebedingte Mustererscheinungen, wie z.B. Glycerinflüsse oder craquellierende Pigmente. Aber der ausgerichtete Gelkern ist das wesentlichste Gestaltungsmerkmal.
liebe Grüße, Gabi

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Hope
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Re: Workshop *Geisterswirls* /II. Quartal 2017

Beitrag von Hope »

Kurz: in deiner Seife spukt es, obwohl du eigentlich als Ghostbuster unterwegs warst :c041:
:smilie_girl_004: Na ja ich wollte halt meine Schäfchen beisammen halten :a050:

Jedenfalls ist das nicht meine letzte "Milchseife" ob mit oder ohne spukende Geister. Aber ein geistreiches Seiflein reizt mich schon noch, dann versuche ich nächstes Mal halt nur den Wassergeist einzufangen :girlbeleidigt:
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